Der Grenzübergang von der Mongolei nach Russland ist wohl einer der langwierigsten, die wir je erlebt haben: insgesamt dauerte das ganze Prozedere 7½ Stunden.
Es gab keine eigentlichen Probleme, die Beamten waren immer sehr freundlich – aber eben auch sehr langsam. Zudem ist das Ganze mit sehr viel (unnötiger?) Bürokratie verbunden. Der Grenzposten verfügt über viel zu wenig administratives Personal und wohl auch über zu wenig Arbeitsterminals, um die doch zahlreichen Passanten (Mongolen, Russen, Touristen) abzufertigen. Wir haben von anderen Touristen gehört, die waren 22 Stunden am Zoll und mussten dort übernachten.
Am Schluss sind wir froh doch noch am gleichen Tag über die Grenze zu kommen. Nach den Holperpisten in der Mongolei geniessen wir es wieder auf einer recht guten Asphaltstrasse zu fahren.
Der sogenannte Chuisky-Trakt ist eine wirklich malerische Strasse, die von der mongolischen Grenze bis nach Novosibirsk durch die Altairegion führt. Wir fahren entlang der grossen Flüsse Chuya und Katun, die manchmal in einem breiten Tal gemächlich daher fliessen und manchmal in engen Schluchten zu Wildwasser werden (ein Paradies für Kanuten und Rafter). Der Katun vereinigt sich weiter nördlich bei Bijsk mit dem Bija. Sie bilden nun den Strom Ob, der ins Arktische Meer fliesst.
In Russland finden wir wieder Früchte und Gemüse, die wir in der Mongolei eigentlich nur in Ulaan Bataar kaufen konnten. Wir freuen uns sehr über diesen Luxus.
In Gorno Altaisk verlassen uns Carol, Mike und Mara nach knapp sechs Wochen gemeinsamer Reise wieder und fliegen über Moskau in die Schweiz. Brigitte und ich fahren nun mit unseren zwei Fahrzeugen durch Kasachstan nach Bishkek in Kirgistan, wo wir auf unsere nächsten Mitreisenden treffen werden.